Arkadi Strugacki

vorzustellen ist beinahe ebenso überflüssig, zumal sich Biographisches über ihn und seinen Bruder Boris bereits in Lichtjahr 1 findet wie auch in vielen ihrer in der DDR bekannten Bücher. Nachzutragen bleibt, daß nach „Milliarden Jahre vor dem Weltuntergang” (1976/77, deutsch 1980) zwei neue Werke der Strugazkis veröffentlich wurden: 1979/80 in der Zeitschrift „Snanije – sila” die längere Erzählung „Der Käfer im Ameisenhaufen”, die zum utopischen Zukunftszyklus der Strugazkis gehört und insbesondere an den Roman „Die bewohnte Insel” sowie an die Gorbowski-Geschichten anknüpft, und 1980 in einer Anthologie das Märchen „Von wahrer und falscher Freundschaft”. Für den „Käfer im Ameisenhaufen” erhielten die Autoren den 1980 gestifteten Science-fiction-Preis „Aelita”, der vom Schriftstellerverband der RSFSR und der Zeitschrift „Uralski sledopyt” vergeben wird. In der DDR erschien 1981 ein älterer, aber nach wie vor aktueller Roman aus einem „Zukunftszyklus”: „Die gierigen Dinge des Jahrhunderts” (1965).

Daß ein Strugazki ohne den anderen schreibt, kommt höchst selten vor; einer dieser wenigen Fälle ist Arkadis, des 1925 geborenen älteren Bruders, Hommage an Jules Verne. Ds findet man freilich keine der üblichen literaturtheoretisch-analytischen Würdigungen von Vernes Werk, auch keine abgrenzende Selbstdarstellung der Art „Verne schrieb so, wir jedoch schreiben so und so” (es ist ja offensichtlich, daß die Strugazkis Phantastik gans anderer Art verfassen) – hier spricht weniger Vernes Kollege als vielmehr sein Leser, und wir hören von der Faszination, die Vernes beste Romane ausstrahlen, und von jenem eigentümlichen Verneschen Bild der Wissenschaft, das trotz zahlreicher Detailfehler (deren sich der Autor zum Teil durchaus bewußt war) im Ganzen grandios bleibt.

Arkadi Strugazki // Lichtjahr 2. – Berlin: Verlag Das Neue Berlin, 1981. – S. 81.